Welpen- und Junghunde-Abgabe
Wie unter Welpenaufzucht beschrieben verwende ich sehr viel Zeit und Engagement für die optimale Aufzucht meiner Whippet-Welpen. Entsprechend ist es mir auch ein grosses Anliegen die Welpen nur an die bestmöglichen neuen Besitzer abgeben zu können. Dies sind für mich Menschen die vor allem viel Zeit und Verständnis für die Rasse Whippet mitbringen und bereit sind, sich auf die Rasse Whippet einzulassen. Einen Welpen aufzuziehen erfordert viel Zeit und Geduld und auch ein Junghund der schon einiges gelernt hat wird Sie noch fordern und viel Beschäftigung und Auslastung brauchen. Zwinger-, sowie Kennel- oder Käfighaltung lehne ich entschieden ab. Käfighaltung ist im Übrigen in der Schweiz gemäss Tierschutzgesetz verboten. Leider gibt es inzwischen Züchter die ihren Welpenbesitzern dies vorschlagen und sogar Kennels leihweise anbieten.
NEIN, wenn Sie voll berufstätig sind erhalten Sie von mir keinen Whippet, auch nicht wenn dieser schon etwas älter sein sollte. Das ist genau der Punkt, weshalb ich zur Zeit noch zwei Buben zum Abgeben habe.
Selbst wenn Sie „nur“ 50% ausser Haus arbeiten, möchte ich von Ihnen wissen wie Sie sich den Tagesablauf mit Whippet vorstellen, oder wie Sie es handhaben möchten, wenn Sie den Whippet mit an den Areitsplatz mitnehmen könnten. Denken Sie daran bei einem Stellenwechsel sieht plötzlich alles anders aus!
NEIN ich habe keine Verständnis dafür, wenn Sie Ihren Whippet mit dem Zug mit zur Arbeit mitnehmen möchten, die heute ständig überfüllten Züge gerade zu Stosszeiten sind eine Zumutung für einen Whippet resp. für jeden Hund.
NEIN, wenn Sie einen Garten haben, aber nicht bereit sind diesen whippetgerecht (Höhe) und ausbruchsicher einzäunen zu lassen, auch wenn dieser noch so klein ist, dann sind Sie leider auch kein Kandidat für einen Whippet von mir.
NEIN, wenn Sie nicht bereit sind mit Ihrem Welpen oder Junghund einen geeigneten Hundekurs zu besuchen in einer speziell dafür geeigneten Hundeschule, dann erhalten Sie auch keinen Whippet von mir.
Nur weil der obligatorische SKN-Kurs inzwischen wieder abbeschafft wurde, heisst das nicht, dass es keine Hundekurse mehr braucht. Es gibt auch Kantone die immer noch den Besuch eines Kurses verlangen. Der Besuch eines Hundekurses trägt im Übrigen auch dazu bei Vertrauen aufzubauen und es erfolgt schneller eine engere Bindung zwischen Hund und Halter. Zudem gibt es auch immer wieder neue Erkenntnisse in der Hundehaltung.
NEIN, der Whippet ist kein Spielzeug für Kinder, auch wenn Whippets grundsätzlich Kinder mögen, Whippet und Kinder sollten zudem nie unbeaufsichtigt sein. Ein Whippet und ganz allgemein ein Hund ist auch kein Ersatz für ein fehlendes Geschwister für ein Einzelkind.
NEIN, der Whippet ist auch kein Sparringpartner für einen sehr sportlichen Senior, der stundenlange Fahrradtouren mit ihm unternehmen will. Auch wenn der Whippet, falls er müde würde im Fahrradhänger mitfahren dürfte.
1. Whippets sind KEINE Sprinter und KEINE Langstrecken- oder Marathonläufer. Dafür wären andere Rassen besser geeignet.
2. Whippets wollen und sollen möglichst oft frei über Wiesen/Felder rennen können und sollte nicht neben dem Fahrrad an der Leine mitgezogen werden, das grenzt meines Erachtens an Tierquälerei. Mal 10 Min. als Gangwerktraining für eine Ausstellung oder als Training für den Rennsport neben dem Fahrrad hertraben ist OK.
NEIN, wenn Sie keine Möglichkeit haben, weil Sie in einer Stadt leben und kein Auto zur Verfügung haben, mit Ihrem Whippet aufs Land oder zu einem sicher eingezäunten Gelände wie z.B. ein Rennbahngelände zu fahren, dann ist der Whippet auch nicht der richtige Hund für Sie. In Stadtparks (mit evtl. sogar Hundeverbot!) oder anderen Grünflächen wo sich meistens viele Menschen mit Hunden aufhalten muss sehr genau abgewogen werden, ob ein Whippet überhaupt von der Leine gelassen werden kann. Ein Whippet der losrennt und womöglich andere Hunde noch animiert mitzurennen wird gerne mal gepackt und angeriffen, wenn die anderen Hunde Mühe haben ihm folgen zu können. Der Whippet mit seinem kurzen feinen Fell ohne Unterwolle und seiner dünnen Haut trägt schnell grosse Verletzungen davon und es bleiben meist unschöne Narben zurück, ganz abgesehen von meist recht hohen Tierarztkosten. Whippets brauchen aber regelmässig Freilauf, auch ausserhalb des eigenen Gartens der meistens eh zu klein ist für einen Whippet um „auszupowern“, das funktioniert leider aber auch nicht auf dem Schulhausplatz im Dorf oder auf dem Fussblallplatz, auch wenn dort nicht explizit ein Hundeverbot angebracht ist. Probleme sind vorprogrammiert, spätestens wenn jemand in den 1. Hundehaufen getreten ist, auch wenn der nicht von Ihrem Hund ist. Die letzte freie Bauparzelle im Quartier oder am Rande der Landwirtschatszone ist auch nicht der richtige Ort um einem Whippet Freilauf zu bieten. Da halten sich meistens auch Katzen, Vögel und anderes Getier auf und wenn ein Whippet los sprintet können Sie ihn kaum noch abrufen. Ganz abgesehen davon, dass Autos die grösste Gefahr für einen lossprintenden Whippet sind. Dass das Auto die grösste Gefahr für einen Whippet ist, habe ich bereits 1990 kurz nachdem ich in die Windhundeszene gekommen bin gelernt. Einen Whippet von der Leine zu lassen heisst, dass zuerst immer die Situation genau abklärt werden muss, lieber einmal zuwenig Ableinen als einmal zu viel.
NEIN, wenn Sie nicht bereit sind, besonders als 1. Whippetbesitzer, sich beraten zu lassen und eh schon alles wissen und abgeklärt haben mit Ihren Bekannten und von diesen bereits wissen, dass deren Whippets meistens spätestens nach 5 Minuten wieder zurückkehren wenn sie mal abgehauen sind, dann sind Sie auch nicht die geeignete Person, welcher ich einen meiner Whippets anvertrauen möchte. Wie weit ein Whippet in 5 Minuten rennen kann ist leicht auszurechnen, wenn er die 480m Strecke auf der Rennbahn in ca. 30 Sekunden zurücklegt. Whippets sind Sicht-/Hetzjäger das liegt ihnen im Blut und die Gefahr, dass sich ein Whippet bei solchen Alleingängen verletzen kann ist sehr gross. Ich nehme mir gerne Zeit für die Beratung und Betreuung meiner Whippetbesitzer auch nach der Abgabe, aber beratungsresistente Menschen machen es einem nicht leicht.
NEIN, meine Welpen und Junghunde sind nicht länger bei mir weil ich mich nicht von ihnen trennen kann. Auch ich hatte inzwischen einige… Anfragen, leider waren aber bis jetzt noch nicht die richtigen Menschen dabei. Die Welpen sind wegen mir auf dieser Welt angekommen und ich trage die alleinige Verantwortung dafür wem ich einen dieser mit viel Liebe und Sorgfalt aufgezogenen Whippets anvertraue, entsprechend möchte ich sie möglichst gut platzieren und anschliessend auch in Ruhe schlafen können.
PS: All die oben aufgeführten Punkte basieren auf Fragen und Erfahrungen rund um die Welpen- und Junghundeabgabe vorwiegend bei den letzten beiden Würfen!
Hier noch die sehr interessante Broschüre „Mein Hund“ herausgegeben vom EDI, Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen: